Gedanken


Aschermittwoch, 2. März 2022, Joel 2,11-18

Das Buch des Propheten Joel ist kurz, aber sehr konzentriert. Im ersten Kapitel wird der Tag des HERRN zur unausweichlichen Drohkulisse für das JAHWE gegenüber dem treulos gewordene Israel.

Joel interpretiert im 1. Kapitel das gewaltige Heer der Babylonier, das gegen Israel herauf zieht, als den Vollstrecker des Zornes JAHWE’s über die Treulosigkeit und die Verderbtheit Israels und seiner Führungsschicht. In Kapitel 2 aber läßt er einen Hoffnungsschimmer aufkommen. Der EWIGE könnte Seinen Zorn verwerfen und Israel doch noch retten, wenn das ganze Israel zu wirklicher, aufrichtiger und einer den ganzen Menschen umkehrenden Reue findet. Nur dann sind Fasten, Klagen und Weinen echt. Bloße Riten und Rituale sind vor IHM nichtig. Alle Priester mit echter Umkehr sollen vorangehen und zum HERRN klagen und das ganze Volk mitnehmen, damit jeder der Hoffnung teilhaftig wird und gerettet.

Fastenzeit 2022, Klagelieder Jeremiae

Angesichts der Lage in Europa, des Krieges in der Ukraine wollen wir mit Jeremia den Untergang Jerusalems, das für Frieden und eine glückliche Lebenszeit steht und die Stadt des Heil schlechthin für den gottesfürchtigen Juden ist, durch die Großmacht Babylon beweinen und uns in JAHWE Trost, aber auch Hoffnung erlesen und erbitten.

Die Klagelieder beweinen in fünf Kapiteln den Untergang des einst stolzen Jerusalem. Sie werden wegen ihrer inhaltlichen und sprachlichen Nähe, dem Propheten Jeremia zugesprochen. Jeremia hatte Israel lange vor dem Zorn JAHWE’s gewarnt und das heraufziehende Unheil und den Untergang angekündigt. Doch keiner wollte ihn hören. Im Gegenteil, er wurde verfolgt und war oft dem Tod ausgeliefert. ER selbst verzweifelte fast an JAHWE (Jer 15, 18). Aber immer hat der EWIGE ihn noch einmal bewahrt, ihm neue Nachrichten an das Volk aufgetragen. Jeremia leidet an der Taubheit des Volkes und seiner Führer. Er leidet am Hochmut, den Königshaus und Priesterkaste dem HERRN entgegen werfen. Diesen Hochmut erfährt er täglich am eigenen Leib (Jer 15, 15).
Israel wollte nicht umkehren, sich nicht zu seinem GOTT bekehren und nicht auf IHN vertrauen und den Bund mit IHM wieder herstellen. Darum zerstörte die Großmacht Babylon 586 v. Chr. Jerusalem und sein Reich. Der Tempel, das Haus JAHWE’s wird dem Erdboden gleich gemacht. Der EWIGE hat Israel verlassen. Israel musste das Land verlassen und wurde in die Sklaverei Babylons geführt.

Die fünf Lieder werden uns bis zur Karwoche begleiten.

3. März 2022, Lied I Klg 1, 1-22, Das Leid Jerusalems

Im ersten Lied sitzt Jeremia in Schutt und Asche und beweint beschreibend das Los und Elend Jerusalems. Sein Volk ist gedemütigt und am Ende, weil der EWIGE es wegen seiner Ablehnung und Untreue verworfen hat. Statt auf den EWIGEN zu vertrauen setzte Israel sein Vertrauen auf den machtlosen und ohnmächtigen Freund Ägypten. Seine Empathie mit dem geschundenen Jerusalem, das er immer noch liebt, läßt ab v12 Jerusalem selbst klagen.

10. März 2022, Lied II: Klg 2, 1-22, Das Leiden Jerusalems
17. März 2022, Lied III, Klg 3, 1-66, Die Katastrophe Jerusalem

Im dritten Klageleid sitzt Jeremia selbst da und beweint sein mit Jerusalem verwobenes Leben, das so hart am ende ist. Was Jerusalem geschah, hat er selbst über 40 Jahre mit Jerusalem und durch die Herrscherschichten Jerusalems durchgemacht. Jeremia litt an Jerusalem; dessen Untergang freut ihn nicht; im Gegenteil, er weint mit Jerusalem, er leidet mit denen, die ihn so verfolgt haben, weil sie nicht hören wollten, was ihr Handeln für Konsequenzen haben wird. Was Jeremia angekündigt hatte, ist nun harte Wirklichkeit. Trostlos ist die Lage. Aus der Tiefe schreit Jeremia dennoch zu seinem GOTT. Es greift den feinen Lichtstrahl der Hoffnung und wird getröstet.

24. März 2022, Lied IV, Klg 4, 1-22, Trost für Jerusalem
7. April 2022, Lied V, Klg 5, 1- 22, Der HERR stellt Jerusalem wieder her

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