Motivation


Jesus hat beim letzten Abendmahl die Gründung Seiner Kirche als Gemeinschaft Seiner Freunde vorweggenommen (Joh 17,11-22). ER kannte die Jünger, ER kennt uns und weiss um unsere Schwächen, unseren verborgenen Neid und unsere latenten Machtversuchungen. Deshalb hat er schon ganz am Anfang, noch bevor die Jünger so recht begriffen, dass sie nun den Auftrag Jesu weiterführen und weiterleben müssen, für sie und für die Einheit Seiner Freunde, Seiner Gemeinschaft, Seiner Gemeinde, Seiner Kirche gebetet.

Der französische Priester Paul Gouturier (1881-1953) war infolge seiner vielen Begegnungen mit nicht katholischen Christen vom Schmerz über die Trennungen umgetrieben. Die Idee eines virtuellen Klosters liess ihn nicht mehr los: jeden Donnerstag Abend sollte in einer weltweiten virtuellen Gemeinschaft in Erinnerung an das Gebet Jesu nach dem letzten Mahl für die Einheit der Christen gebetet werden.
Heute in der Zeit der Krise der Kirchen spüren wir den Schmerz der Trennungen umso mehr. Papst Franziskus weist uns immer wieder auf diese Schande hin. Wenn wir die Geschichte der Christen anschauen, erschaudern wir vor all den gegenseitigen Verurteilungen im Namen der Wahrheit und der reinen Lehre, sind wir betroffen über all die Gewalt, die Christen einander angetan haben und noch immer antun.
Christus fordert uns in Seinen Abschiedsreden auf, eine wirkliche Gemeinschaft, ein Transparent Seiner Liebe, Seiner Gegenwart zu sein. In dieser Gemeinschaft will ER, dass aufrichtige  gegenseitigen Liebe, ehrliche gegenseitige Wertschätzung und selbstlose Hilfe Wirklichkeit werden. Deshalb hat er bei Seinem Abschied aus der Welt, uns den Heilgen Geist versprochen, durch den und in dem ER immer in uns selbst gegenwärtig ist.  Dieser Heilige Geist kam an Pfingsten über die kleine Gruppe der Jünger, die zusammengeblieben war herab und gründete die Kirche. Jede Gemeinde ist deshalb der Ort Seiner Gegenwart (Mt 18,20). Die ersten Christen haben uns diese lebendige Gemeinschaft vorgelebt. Und genau das hat die Welt damals erstaunt: „Sehr nur, wie sie einander lieben!“ (Tertullian, Apologeticum 39). Wirkliche Einheit macht immer Staunen, aber diese offene Gemeinschaft, in der in jedem das Antlitz GOTTES gesehen wird, zieht an.
Der Ökumenische Gebetskreis nimmt diese Anweisung JESU sehr ernst. Wir beten nicht einfach nur für die große Einheit aller Kirchen. Das auch. Aber zuallererst wollen wir mit uns selber eins sein, mit uns selber im Reinen sein, damit wir untereinander geschwisterlich miteinander umgehen. Der Friede fängt bei uns an. Das Gute fängt bei uns an. Der Segen GOTTES will in uns sein und durch uns den Menschen, die uns begegnen, erfahrbar werden. Deshalb beten wir für jeden in der Gemeinde, der das Gebet will.

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